Das Projektteam will uns Einblicke in den aktuellen Stand der Planungen und die bevorstehenden Bauarbeiten zum Rückbau der Brücken geben. Die Veranstaltung findet statt am
Dienstag, 10. Dezember 2024 von 18-20 Uhr im Hörsaal A (Henry-Ford-Bau) der FU Berlin, Garystraße 35-37, 14195 Berlin (-> Stadtplan)
Hinweis: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber die Sitzplätze sind begrenzt.
Die offizielle Einladung können Sie hier herunterladen (PDF, 230 kB). Weitere Informationen finden Sie auf berlin.de.
Nachtrag 2024-11-18: Inzwischen sind auch an einige Anwohner detailliertere Informationen über den Abriss gegangen. In dem nicht datierten Schreiben der Abteilung V der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt heißt es u.a.:
Die beauftragte Baufirma beginnt ab Mitte November 2024 mit den vorbereitenden Arbeiten für den Rückbau. Zunächst wird die Baustelleneinrichtung einschließlich der baubedingten Verkehrsführung eingerichtet und die Lichtmasten, Geländer und die Fahrbahnbeläge auf den Brücken zurückgebaut. Im zweiten Quartal 2025 wird mit den Rückbauarbeiten der Spannbetonüberbauten begonnen. Die Abbruchmassen werden sofort abtransportiert. Aus Sicherheitsgründen sind dafür zwingend phasenweise Teilsperrungen der Straßen unterhalb der Brücken erforderlich. Leider sind bei derartigen Bauaktivitäten Einschränkungen nicht vollständig zu vermeiden. Wir haben das tätige Unternehmen jedoch vertraglich verpflichtet, die Belastungen durch Lärm, Erschütterungen und Staubentwicklung so gering wie nur möglich zu halten. Unsere örtliche Bauüberwachung wird außerdem darauf achten, dass Lärm und andere Belastungen in verträglichem Rahmen gehalten werden und die Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt ist.
Ich danke dem Team des RIK, das es uns ermöglicht hat, unseren Standpunkt auf der Veranstaltung am 25.9.2024 vorzustellen.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht; offenbar herrscht Interesse an dem Thema! Die Hauptredner waren Patrick Steinhoff (Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Steglitz-Zehlendorf), Urban Aykal (Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen in Steglitz-Zehlendorf) und Prof. Dr. Andreas Knie (Professor an der Technischen Universität Berlin für Soziologie, Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung). Vertreter des Senats und des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf waren nicht anwesend. Moderiert wurde die Veranstaltung von Juri Effenberg (Chef des Regionalinkubators Südwest).
Beide Vertreter von Steglitz-Zehlendorf sprachen sich klar für eine endgültige Schließung des Tunnels Schlangenbader Straße aus. Zu unserem Erstaunen machte jedoch Urban Aykal sogar den Abriss der Brücke letztlich von der Schließung des Tunnels abhängig, weil sonst “Chaos am Platz herrschen würde”. Das steht im Widerspruch zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie, die für den Platz selbst auch bei offenem Tunnel nur handhabbare Verkehrsmengen vorhersagte (die plötzliche Schließung des Tunnels war zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht abzusehen). Seinen Aussagen “Eine Sanierung und Wiedereröffnung des Tunnels wie in bisheriger Form wäre aus meiner Sicht katastrophal” und “Bei der Neugestaltung des Breitenbachplatzes, einem Filetstück Westberlins, sollte die Verkehrsberuhigung und eine deutlich bessere Aufenthaltsqualität Priorität haben” schließen wir uns aber klar an.
Interessant war auch die Aussage von Patrick Steinhoff “Fließt der Verkehr wieder wie vor anderthalb Jahren durch die Schildhornstraße, ist aufgrund der hohen Emissionswerte aus rechtlichen Gründen kein Wohnen möglich”. Das bezog sich zwar nur auf die Errichtung neuer Wohnhäuser, zeigt aber unseres Erachtens deutlich, welchen Belastungen die Anwohner der Schildhornstraße bisher schon ausgesetzt waren – ein Thema, das bei den Planungen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bisher keine Rolle zu spielen scheint (ich erinnere an die Informationsveranstaltung am 27.2.2024, wo diese Anwohner mit keinem Wort erwähnt wurden).
Für mich wie offenbar auch für viele andere Anwesende waren der Vortrag und die weiteren Aussagen vom Prof. Dr. Knie besonders wichtig, weil sie zeigte, wie sehr die bisherigen Planungen von den Visionen derjenigen abweichen, die sich fachlich mit dem Thema intensiv und wissenschaftlich beschäftigen. Ein Zitat:
Ich möchte den Anwohnern Mut machen. Die Stadt hat sich verändert, fast 40 Prozent der Menschen gehen nicht mehr von Montag bis Freitag ins Büro – vielmehr sind sie orts- und zeitflexibel geworden. Die Stadt der Zukunft wird keinen Platz mehr für privat abgestellte Fahrzeuge auf öffentlichem Raum haben. All das wirkt sich auf den Verkehr aus. […] Die Entwicklung um den Breitenbachplatz kann ein Symbol für die Transformation der heutigen Gesellschaft werden.
Das macht Mut und es zeigt, dass die Visionen der verschiedenen Universitätsprojekte, die sich mit dem Breitenbachplatz beschäftigt haben, gar nicht so weit von einer umsetzbaren Planung entfernt sein müssen. Das brachte sehr viel sehr nötigen frischen Wind in die Diskussion. Es ist ja wahr: Je konkreter eine Planung wird, desto mehr neigt man dazu, sich von den scheinbar unumstößlichen Fakten und von momentanen, kurzfristigen Problemen einschüchtern zu lassen. Hier wird aber für die nächsten 50 bis 80 Jahre gedacht und geplant! Von diesen Planungen werden vor allem Menschen betroffen sein, die heute noch zur Schule gehen oder studieren, und wir wissen, dass ihre Ansichten und Bedürfnisse schon heute einem anderen Weltbild folgen, als wir älteren Generationen es gewohnt sind. Wir fordern diese Generationen auf, sich in die Diskussion einzumischen und ihre Vorstellungen deutlich zu äußern. Beteiligt euch! Die Mittel und Instrumente dazu sind vorhanden, und sie sind besser denn je.
In seinem Schlusswort sagte Juri Effenberg “Ich habe die Hoffnung, dass wir gemeinsam die Stadt der Zukunft planen können und am Ende einen schönen Breitenbachplatz haben werden”. Dem schließen wir uns natürlich an. Wir sehen aber auch, dass dafür noch große Anstrengungen nötig sein werden. Wir hoffen auf eine dauerhafte und lautstarke Beteiligung vor allem derjenigen, die in Zukunft am Breitenbachplatz und seiner Umgebung leben werden. Es ist ihr Quartier, dessen Zukunft hier geplant wird! Wir sollten das nicht denen überlassen, die vor allem den aktuellen Zustand im Auge haben – teils, weil es ihr rechtlicher Auftrag ist, aber in großen Teilen auch, weil sie sich noch immer nicht vom Stadtmodell der 1970er Jahre verabschieden können.
Es gibt Neuigkeiten zu dem bereits vorgestellten Projekt AUTOBAHNSCHLANGE der Künstlerin Klara Kroymann:
Termine
Audioinstallation Stadtgespräch 01. September 2024, ab 17:30 Uhr im Theater Jaro Schlangenbader Straße 30, 14197 Berlin
Parade Autobahnschlange 14. September 2024, 17:00 – 19:00 Uhr im Innenhof der Großraumsiedlung Schlange Schlangenbader Str. 31, 14197 Berlin
Mehr Informationen
Premiere der Parade ‘Autobahnschlange’ – Ein Stadtgespräch bewegt sich
Performance zum Schlangenbader Autobahntunnel
AUTOABAHN Im Westen Berlins verschluckt die Großraumsiedlung Schlange einen Teil der Berliner Stadtautobahn A 100. Ein über sechshundert Meter langer TUNNEL führt lärmisoliert durch das Wohngebäude, in dem rund 4000 Menschen wohnen: die SCHLANGE. In der Mitte liegt ein parkähnlicher Hof. Die Autobahn findet hier nur, wer sie sucht.
Im April 2023 kam die Sperrung: Sicherheitsmängel. Die verborgene Autokultur tritt an die Oberfläche: Umfahrungen machen Lärm, Abgas und Straßenkampf. Senatsverwaltung plant die Autobahnrestaurierung. Doch die Menschen vor Ort sind noch uneins. Sie werden von politischen Parteien umworben: sozialer Wohnraum, klimaneutrale Verkehrspolitik, autogerechter aber barrierefreier Stadtraum? Politische Lager stehen sich gegenüber. Lässt sich die Starre der Konfrontation lösen mit der befreienden Kraft von Unsinn?
Das ist das Ziel der Parade Autobahnschlange. Sie setzt sich am 14.09.2024 um 18:30 im Innenhof der Schlange auf dem Sommerfest der Großraumsiedlung in Bewegung. Das Herz der Parade ist eine mobile Box, aus der ein vielstimmiges Stadtgespräch zum Schlangenbader Tunnel ertönt. Gäste des Sommerfestes setzen sich selbst den Hut auf: einen der vielen aus Pappe, in denen bildnerische Vorstellungen von der Zukunft der Autobahntunnels aufscheinen, die vielleicht niemals gebaut werden. Im Widerholen, Rhythmisieren Stadtgesprächs machen sie Klang was zuvor noch Worte waren. Gemeinsam tragen Sie ein riesiges Schlangenkostüm aus Gaze und Beton. Der berühmteste Baustoff der Autobahn – Beton – fühlt sich anders an, beweglich brüchig. Die Risse im riesigen Raumkostüm der Autobahnschlange erzeugt bunte Lichtreflexionen und ermöglicht neue Assoziationen. Sie passen zu den Audiofetzen aus der Box.
Bereits zwei Wochen vor der Parade gewinnen Interessierte Einblick in den Prozess zu nehmen, der in der Parade gipfelt. Die Audioinstallation (01.09.2024 17:30 Theater Jaro) lässt den Gesprächsprozess aufscheinen: von der Bestandsaufnahme zum Leben mit der Autobahn hinein ins Spintisieren über mögliche Umwidmungen des Autobahntunnel ins gemeinsame Spiel hin zum Dada. Sie bietet den Interviewten unterschiedlicher politischer Couleur hörend zu begegnen und bildet den Auftakt zum Gespräch, das sich in der Parade weite bewegt.
Hintergrund
Autobahnschlange – Ein Stadtgespräch bewegt sich Ein Projekt von Klara Kroymann mit Menschen aus der Großraumsiedlung Schlange. Regie/Audiocollage: Klara Kroymann Raumkostüm: Michaela Muchina Modellhüte: Eduardo da Conceição Stimmperformance: Philipp Caspari Illustration: Leonie Ott Lenkung Raumkostüm: Fernando Perez Audioassistenz: Philip Jürgensen Regieassistenz: Leon Heymann/Theater Jaro
2024-02-22: Informationen über den Rückbau der Brücken finden Sie auf der Webseite der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Dort steht unter anderem: “Voraussichtlicher Baubeginn im IV. Quartal 2024, mit einer Bauzeit von rund 24 Monaten”. Dazu eine Anmerkung: Es ist in den Veröffentlichungen der Senatsverwaltung stets technisch korrekt von “Brücken” (Mehrzahl) die Rede, weil das Bauwerk aus zwei statisch weitgehend unabhängigen Baukörpern besteht. Gemeint ist immer das Gesamtbauwerk für beide Fahrtrichtungen ab Tunnel Schlangenbader Straße bis zu den Rampen in der Schildhornstraße nahe der Paulsenstraße (ohne die Rampen in der Dillenburger Straße), das wir (die Initiative) meistens vereinfacht “die Brücke” (Einzahl) nennen. Wir meinen inhaltlich natürlich das Gleiche.
Nachtrag 2024-06-28: Die Ausschreibung für den (Teil-)Rückbau wurde am 24.6.2024 veröffentlicht (siehe Beitrag).
Antje Kapek (Grüne) hat am 4. Dezember 2023 in einer schriftlichen Anfrage beim Senat nach Einzelheiten zur geplanten Sanierung es Tunnels Schlangenbader Straße gefragt. Die Antwort gab am 18.12.2023 Dr. Claudia Elif Stutz von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Diese Antwort ist jetzt auf der Website des Berliner Parlaments zum Download verfügbar (Drucksache 19 / 17 530).
Kommentar:
Zunächst der für uns wichtigste Satz: “Der Rückbau der beiden Brücken über den Breitenbachplatz soll Ende 2024 abgeschlossen sein.“: Das entspricht den bisherigen Aussagen und freut uns sehr.
Bezüglich des Tunnels verweist die Antwort wieder auf Untersuchungen, ohne dass deren konkrete Ergebnisse bekanntgegeben werden (“Dabei wurden im Ergebnis die – für den Fall einer Tunnelschließung – in der Machbarkeitsuntersuchung Breitenbachplatz herausgearbeiteten negativen Auswirkungen auf das umgebende Straßennetz bestätigt. Im direkten Tunnelumfeld sind diese sogar stärker, als seinerzeit angenommen.“). Die einzig konkreten Angaben, die bisher veröffentlicht wurden, sind Steigerungen der Fahrzeugzahlen in der Mecklenburgischen und Wiesbadener Straße um 82% bzw. 119%, jeweils ohne Nennung der Vergleichsbasis und ohne Erwähnung der anderen Baumaßnahmen im weiteren Umfeld (Detmolder Straße, bis Oktober 2023 auch Pacelliallee), die diese Zahlen evtl. beeinflussen könnten. Wir warten weiterhin auf aussagekräftige Zahlen, die eine immer wieder behauptete Überlastung belegen (siehe auch unseren Beitrag vom 15.12.2023). Eine Steigerung der Fahrzeugzahlen ist nicht automatisch eine Überlastung, und die Steigerung des Verkehrs in den Hauptstraßen spräche doch eigentlich eher dafür, dass die Umleitungen funktionieren – woher kommt dann aber die behauptete Verkehrsverlagerung in die Nebenstraßen? Wir können die verschiedenen Aussagen noch nicht in einen klaren Zusammenhang bringen.
“Die Sanierung der konstruktiven und technischen Anlagen kann in Abhängigkeit vom Verlauf der vorbereitenden Maßnahmen ab 2026 beginnen. […] Es ist von einer Bauzeit von ca. 4 Jahren […] auszugehen.“: Eine Wiedereröffnung des Tunnels ist also frühestens für 2029 oder 2030 zu erwarten.
“Auf Grundlage der nur bedingt vorliegenden Bewertungsgrundlagen können die Gesamtkosten derzeit noch nicht abschließend benannt werden.“: Das ist selbstverständlich, wurde aber bisher nicht so klar ausgesprochen. Die immer wieder genannten 32,3 Mio Euro werden also evtl über- oder unterschritten (welche der beiden Möglichkeiten angesichts der ca. 6–7-jährigen Planungs- und Bauzeit wahrscheinlicher ist, möge jeder selbst einschätzen).
Wir sind also weiterhin enttäuscht. Wer bei der aktuellen Haushaltslage derartige Summen ausgeben will, sollte das besser begründen, als der Senat das bisher getan hat. Wir fordern also, dass die Zahlen vervollständigt und genau erläutert werden, damit überhaupt eine informierte Meinungsbildung möglich wird. Nachtrag: Siehe einen Bericht des “Tagesspiegel” vom 4.7.2024.
Dies ist der Text unseres Rundbriefes an die Interessentenliste, den wir am 13.12.2023 verschickt haben:
Liebe Interessenten, liebe Teammitglieder,
wir haben lange nichts von uns hören lassen und wollen Sie daher zum Jahresende noch einmal informieren, was wir tun und was zu tun bleibt. Es wird etwas länger, also machen Sie es sich vor dem Lesen bitte gemütlich.
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Der Abriss der Brücke scheint sicher. Es gibt weder im Abgeordnetenhaus (AGH) noch in den Bezirken ernsthafte Forderungen nach einem Wiederaufbau der Brücke. Im Haushaltsentwurf des Senats für 2024 stehen 1,1 Mio Euro für Planung und Vorbereitung, für die Folgejahre sind Summen vorgesehen, die für den Rückbau ausreichen sollten (insgesamt 13,5 Mio). Es sieht also so aus, als ob das Hauptziel unserer Initiative, “Die Brücke muss weg“, in absehbarer Zeit erreicht wird.
Unsere zweite Forderung, „Macht den Platz wieder zum Platz“, ist damit noch längst nicht erreicht. Auf eine Anfrage der Linken, was man mit den frei werdenden Flächen anfangen wolle („Welche Fläche wird durch den Abriss der Breitenbachbrücke frei und welche Nutzungsgestaltung wäre dort denkbar?“, Drucksache 19 / 16 897), kam von der zuständigen Senatorin die Antwort „Ohne Planrechtsänderungen entstehen durch den Abriss der Brückenbauwerke keine Freiflächen außerhalb des festgesetzten Straßenraumes.“ Das ist zwar sachlich richtig, aber die Frage war ja eindeutig nicht als Anforderung einer Rechtsauskunft gemeint, sondern nach einem planerischen Konzept. Dazu müssen wir leider sagen, dass alle Politiker und Beamte auf Landesebene, mit denen wir Kontakt hatten, den Umbau des Breitenbachplatzes und seiner engeren Umgebung in erster Linie als Verkehrsprojekt sehen. Von der „beispielhaften Möglichkeit, an einem Quartier zu zeigen, wie man die autogerechte Stadt in eine menschengerechte wandeln kann“, wie es sinngemäß noch 2022 hieß, ist offenbar nichts geblieben. Die Stadtplanung sieht die Aufgabe, den Platz neu zu gestalten, ausschließlich als Projekt für die Bezirke. Das heißt, es wird eine „kleine” Lösung, also ein Plan zur Bebauung der entstehenden Lücken und vielleicht eine Umgestaltung im kleinen Rahmen.
Jetzt zu dem Elefanten, der seit April 2023 unübersehbar im Raum steht: Der Tunnel Schlangenbader Straße, dessen Zukunft im Rahmen einer erweiterten Machbarkeitsstudie geprüft werden sollte, wurde aus Sicherheitsgründen kurzfristig von der zuständigen Behörde gesperrt. Die Sperrung sorgte für viel Ärger, weil die Anwohner mit dem plötzlich entstehenden Umgehungsverkehr alleine gelassen wurden. Wir waren vor Ort und können bestätigen, dass es wirklich schlimme Szenen gab – nicht jeder Autofahrer ist offenbar bereit, seine geplante Fahrtrichtung zu ändern, nur weil ihm ein Verbotsschild im Weg steht. Wir mussten uns mit dem Thema vor allem befassen, weil uns zahlreiche Klagen und Fragen erreicht haben, aber, und das war leider in der Presse bisher sehr wenig sichtbar, auch Berichte aus der Schildhornstraße und ihren Nebenstraßen, wie sehr sich die Lebensqualität dort nach der Tunnelschließung verbessert hat. Eine Umleitung kam erst Wochen später, und sie war nicht zweckdienlich. Hinweise des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, dass die geplante Umleitung so nicht funktionieren würde, wurden ignoriert, und … sie funktionierte tatsächlich nicht. Trotz zahlreicher weiterer Einsprüche vom Bezirksamt und Anwohnern haben wir auch jetzt, Monate nach der Sperrung, noch die gleiche untaugliche Verkehrsführung, die den Verkehr fast in die Wohngebiete im „Nordseeviertel“ zwingt. Natürlich verbieten die Schilder das, natürlich ignoriert nach wie vor ein erheblicher Teil der Autofahrer das, natürlich haben auch gelegentliche Aktionen der Polizei daran nichts geändert. Und natürlich fällt der CDU dazu nur ein, im Haushalt trotz extrem knapper Mittel gut 32 Mio Euro bereitzustellen, um den Tunnel zu sanieren. Gibt es Alternativen? Wir wissen es nicht, denn von weiteren Studien war keine Rede mehr. Muss man nicht für die Bauzeit von mindestens 2-3 Jahren ein vernünftiges Verkehrskonzept erarbeiten? Auch davon war in den Jubelkommentaren („CDU wirkt!“) nichts zu hören, die noch vor der Verabschiedung des Haushaltes in der Presse verbreitet wurden. Der Tunnel unter der „Schlange“ ist nicht das Hauptanliegen der Initiative Breitenbachplatz. Die Option der Sperrung kam überhaupt erst mit der Machbarkeitsstudie zum Brückenabriss auf den Tisch, und unsere Haltung dazu ist klar: Falls eine dauerhafte Sperrung möglich wäre, fänden wir das positiv, weil es die Gestaltungsmöglichkeiten um den Platz herum sehr verbessert. Wir behaupten aber nicht, dass wir die möglichen Verkehrsprobleme abschätzen können, insofern gehört die Schließung des Tunnels nicht zu unseren Forderungen. Wir hadern allerdings damit, dass die stadtplanerischen Möglichkeiten der Schließung verschenkt werden, falls man ohne Prüfung den Tunnel als Verkehrsweg einfach für „alternativlos“ erklärt, wie es momentan den Anschein hat. Eine spät und lustlos gestaltete Umleitung, die Schäden im Umfeld verursacht, beweist noch nicht, dass es nicht anders gehen würde. Wir sind in dieser Hinsicht enttäuscht.
Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache: Aus unserer Initiative ist ein sehr kleiner Kreis von Aktiven geworden. Wir haben in diesem Jahr bereits Projekte zurückgestellt, weil wir niemanden gefunden haben, der sich verantwortlich darum kümmern kann – auch unsere Zeit ist begrenzt. Für eine mit dem Bezirksamt besprochene trockenresistente und insektenfreundliche Umgestaltung der Grünfläche in der Mitte des Platzes hätten wir z.B. jemanden gebraucht, der sich dafür zuständig macht, diese Fläche dann langfristig zu pflegen. Das kann ja noch werden, in diesem Jahr gab es auch andere Gründe, das zurückzustellen. Aber vielleicht können wir ja die eine oder den anderen dafür interessieren, bei uns mitzumachen? Vom Übernehmen konkreter Projekte bis zu Informationsaufgaben (Verfolgen der Presse sowie von AGH- und BVV-Sitzungen) gibt es viel zu tun. Wenn auch Sie sich „mehr Initiative“ wünschen – machen Sie einfach mit!
Zum Thema “Tunnel” bleibt nachzutragen: Die Haushaltsmittel für die Tunnelsanierung sind inzwischen mit dem Haushalt beschlossen. Gleichzeitig hat sich die SPD Charlottenburg-Wilmersdorf gegen die Sanierung des Tunnels ausgesprochen. Mehr zu den beiden Themen können sie in diesem Beitrag nachlesen.
Die Plattform, die wir benutzen, heißt Jitsi Meet. Sie ist kostenlos und wird als „Open Source“ entwickelt, d. h. die Programmierung findet „öffentlich“ statt – jeder kann sich bei Interesse selbst ansehen, wie das Ganze programmiert ist. Die Übertragung aller Daten erfolgt komplett (end-to-end) verschlüsselt, es kann also niemand von außen hineinhören oder -sehen.
Auf Desktop-Rechnern (Windows, MacOS) läuft Jitsi Meet vollständig im Web-Browser (Internet Explorer, Safari, Firefox, Chrome usw.), Sie brauchen auf Ihrem Rechner nichts zu installieren. Wenn möglich, nutzen Sie bitte diese Option!
Auf Mobilgeräten (iOS, iPadOS, Android) müssen Sie die kostenlose App Jitsi Meet installieren. Die Funktionen sind gegenüber der Desktop-Version leicht eingeschränkt (z. B. kann man seinen Benutzernamen nicht ändern).
Der Ablauf ist immer so: Ein beliebiger Teilnehmer eröffnet ein Treffen, legt den Namen des Treffens fest und setzt bestimmte Grundeinstellungen (z. B. ob man ein Passwort braucht, um teilzunehmen). Dann lädt er/sie weitere Teilnehmer ein, z. B. per E-Mail oder Nachricht. Im Gegensatz zu anderen Konferenzsystemen hat ein Jitsi-Treffen keine festgelegte Zeit oder Dauer. Das Treffen bzw. der Name des Treffens wird in Jitsi auch als “Raum” bezeichnet – die Idee ist, dass durch das Festlegen des Namens ein virtueller Raum entsteht, den man (per Link) jederzeit betreten kann und der zeitlich unbegrenzt existiert.
Eine Besonderheit von Jitsi ist, dass alle Teilnehmer gleichberechtigt sind, d. h. es gibt keinen “Moderator” mit Sonderrechten. Wenn im folgenden also von einem “Moderator” die Rede ist, bezieht sich das auf den Einladenden oder den Leiter des Treffens; wenn es von einer Funktion heißt, sie sei “nur für Moderatoren” da, dann ist das nur die Bitte, diese Funktion nicht ohne Absprache mit den Einladenden/Leitern der Besprechung zu benutzen. Jitsi geht davon aus, dass alle Teilnehmer verantwortungsbewusst sind und in etwa wissen, was sie tun – bzw. dass sie einfach alles unterlassen, dessen Reichweite sie nicht ermessen können.
Falls Sie noch nie an einem Online-Treffen teilgenommen haben, nutzen Sie bitte, falls es angeboten wird, ein Test-Treffens, um sich mit den Bedienmöglichkeiten vertraut zu machen! Lesen Sie bitte auch den Abschnitt “Eitkette” weiter unten.
Klicken Sie den Link in der E-Mail bzw. Nachricht.
Der Web-Browser (Desktop-Rechner) bzw. die App (mobil) öffnen sich automatisch.
Auf dem Desktop-Rechner gelangen Sie jetzt auf einen Eröffnungsbildschirm, auf dem Sie noch einmal bestätigen müssen, dass Sie teilnehmen wollen (“Konferenz beitreten“). Dieser Schirm bietet Ihnen auch die Möglichkeit, vorab einen Namen zu wählen, den die anderen Teilnehmer sehen, und vorab zu entscheiden, ob Sie Ton und Bild senden wollen. Dieser Bildschirm zeigt Ihnen auch, wie die andern Sie sehen werden.
Name des Treffens (= Link). Ein Klick auf das Symbol rechts kopiert den Link in die Zwischenablage, z. B. um ihn anderen per Mail oder Nachricht zuzuschicken.
Eigener Name, der im Treffen angezeigt wird (frei wählbar)
Hier klicken, um am Treffen teilzunehmen. Durch einen Klick auf den Pfeil rechts können vorab entscheiden, zu Beginn “ohne Audio” (stumm) teilzunehmen.
Mikrofon freigeben. Ein Klick auf das Häkchen zeigt die Optionen, falls Sie mehrere Mikrofone haben.
Kamera freigeben. Ein Klick auf das Häkchen zeigt die Optionen, falls Sie mehrere Kameras haben.
Sie können sich entscheiden, in Zukunft direkt (ohne diesen Eröffnungsbildschirm) teilzunehmen.
Eine Kontrollanzeige sagt Ihnen, ob das Mikrofon (wahrscheinlich) funktionieren wird.
Währed des Treffens sieht Ihr Bildschirm so aus:
Beispiel für iOS/iPhone; zusätzliche Bedienelemente für Browser siehe Text.
Name des Treffens und vergangene Zeit. Rechts daneben wird die aktuelle Zahl der Teilnehmer angezeigt; klickt man darauf, erfährt man ihre Namen.
Warnsymbol – durch Klicken erfährt man, was das Problem sein könnte.
Bildbereich – hier wird der Inhalt angezeigt.
Mit der blauen Taste können Sie zusätzliche Telnehmer einladen.
Chat öffnen/Schließen: Öffnet eine Seitenleiste oder schaltet den Bildschirm um und zeigt den Chat-Bereich. Hier können Sie Textnachrichten an andere Teilnehmer schicken. Achtung, jede Nachricht geht an alle Teilnehmer! Ist diese Tast blau, gibt es Chat-Nachrichten, die Sie noch nicht gelesen haben. Tipp: Über das Mini-Fenster der einzelnen Telnehmer können Sie auch Nachrichten an einzelne Teilnehmer schicken.
Das eigene Mikrofon an- und ausschalten.
Das Treffen verlassen.
Die eigene Kamara ein- und ausschalten.
Zusatzfunktionen: Je nach Gerät und Bildschirmgröße werden mehr oder weniger verschiedene Optionen angezeigt (rot markierte Optionen sollte nur der Moderator des Treffens benutzen):
Zahnradsymbol/Eigener Name/Einstellungen: Öffnet weitere Einstellungen für Geräte (Kamera und Mikrofon), Profil (angezeigter Name und Mailadresse), Kalender (nur Google/Microsoft), Mehr (Sprache + verschiedene Moderator-Einstellungen). Hinweis: Auf Mobilgeräten verwendet Jitsi immer die Standardsprache des Gerätes und einen automatisch ermittelten Benutzernamen.
Tonausgang festlegen: Wählen, auf welchem Gerät (z. B. Lautsprecher, Kopfhörer, Headset) Sie den Ton empfangen wollen.
Hand erheben: Gibt ein Signal an alle, dass man gerne etwas sagen möchte.
Bildschirm freigeben: Zeigt allen allen Teilnehmern den eigenen Bildschirm, z. B. für eine Präsentation o. ä.
Kachelansicht ein/aus: Zeige alle Telnehmer in einer gitterförmigen Ansicht.
Kamera umschalten: Schaltet zwischen Front- und Rückkamera um.
Hilfe: Zeigt eine Hilfeseite (im Web-Browser).
Teilnehmer einladen: Weitere Teilnehmer einladen.
Enable audio only mode:
Lobby aktivieren: Neu hinzukommende Teilnehmer landen erst einmal in einem “Vorraum” und müssen vom Moderator in das Treffen eingelassen werden.
Passwort hinzufügen: Fügt man ein Passwort hinzu, werden teilnehmer nur eingelassen, wenn sie das richtige Passwort eingeben.
Aufnahme starten: Zeichnet das Treffen als Video auf. Achtung, das erfordert die Zustimmung aller Teilnehmer!
Alle stummschalten: Schaltet die Mikrofone aller Teilnehmer ab.
Hinauswerfen: Einen Teilnehmer aus dem Treffen entfernen.
Hinweis: Auf Mobilgeräten sehen Sie am oberen Bildschirmrand ein grünes Symbol, oder der ganze obere Rand ist grün. Das erinnert Sie einerseits daran, dass Sie in einem Treffen sind, und ermöglicht andererseits, das Symbol bzw. den Rand anzutippen, um zurück in die Jitsi-App zu gelangen.
Etikette: Ein Knigge für Online-Treffen
Prüfen Sie Ihre Technik und nehmen Sie, soweit irgend möglich, and Probetreffen teil oder sprechen Sie den Moderator an, um das Ganze einmal vorab zu testen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der größte Teil des Treffens damit draufgeht, irgendwelche individuellen Technikprobleme zu lösen!
Falls es doch nicht so klappt wie gedacht: Halten Sie sich zurück, nehmen Sie sich vor, es das nächste Mal besser zu machen, und verderben Sie den anderen nicht das Treffen, indem Sie alle zwingen, sich mit Ihren persönlichen Problemen rumzuschlagen.
Seien Sie pünktlich! Aber das sollte ja bei jedem Treffen selbstverständlich sein.
Falls Sie sich verspäten: Stören Sie das laufende Treffen nicht, indem Sie lange erklären, warum Sie nicht pünktlich sein konnten. Hören Sie einfach zu, was gerade abläuft, und versuchen Sie, sich unauffällig in das Treffen einzugliedern.
Ruhe da! Versuchen Sie, beim Treffen an einem ruhigen Ort zu sein. Hintergrundgeräusche (z. B. von der lieben Familie) stören enorm, u. a. weil die anderen meist nicht wissen, wo die gerade herkommen.
Denken Sie daran, dass nicht jeder mit Video teilnimmt. Gesten und Handzeichen kommen nicht an, wenn jemand kein Bild sieht!
Und denken Sie daran, dass viele sie eben doch sehen. Schalten Sie ggf. Ihre Kamera ab, falls Sie sich einmal kurz “nicht gesellschaftsfähig” benehmen wollen.
Mikrofon aus: Schalten Sie bitte, bitte Ihr Mikrofon ab, solange Sie nicht selbst sprechen. Tastaturgeräusche, Schnaufen, Trinken, Gespräche mit der Familie, Nase putzen … all das stört und wirkt tendenziell barbarisch.
Falls Sie später das Gefühl haben, dass niemand Sie hört: Schalten Sie einfach das Mikrofon wieder ein 🙂 (Das kommt öfter vor, als man denkt.)
Nicht dazwischen reden, sondern Hand heben: Wenn Sie etwas sagen wollen, benutzen Sie die Funktion “Hand heben”. Der Moderator wird Ihnen das Wort erteilen. Einfach dazwischen zu reden führt zu Verwirrung und Ärger.
Deutlich und nicht zu schnell sprechen: In einer Videokonferenz ist es schwieriger als sonst, alles und alle gut zu verstehen.
Fasse dich kurz! Denken Sie daran, dass andere auch zu Wort kommen wollen.
Nennen Sie Ihren Namen, bevor Sie anfangen zu reden – ansonsten wissen einige Teilnehmer wahrscheinlich nicht, wer da gerade so klug spricht.
Kein Multitasking: Konzentrieren Sie sich auf das Treffen! Erledigen Sie auf keinen Fall während des Treffens all das, wozu Sie vorher nicht gekommen sind – das merken die anderen meistens doch, und es ist ziemlich unhöflich.
Falls Sie etwas präsentieren wollen:
Halten Sie alle Dateien und Unterlagen bereit und fangen Sie nicht erst an, danach zu suchen, wenn Sie eigentlich anfangen sollten.
Bevor Sie ihren Bildschirm teilen, sehen Sie ihn noch einmal an: Würden die anderen Teilnehmer dort etwas sehen, das Sie ihnen lieber nicht zeigen würden? Räumen Sie vorher auf!
Bedenken Sie, dass andere eventuell sehr viel kleinere Bildschirme haben, und gestalten Sie ihre Präsentation entsprechend.
Überlegen Sie, ob Sie nicht bestimmte Unterlagen vorab verschicken können.
Kamera und/oder Mikrofon freigeben: Sie können ohne weiteres am Treffen teilnehmen, ohne Ihr Mikrofon oder die Kamera freizugeben. In diesem Fall können Sie das Treffen passiv verfolgen, aber selbst nichts beitragen. Damit sie zu den anderen sprechen können, muss Ihr Web-Browser bzw. die JitsiMeet-App die Erlaubnis haben, das Mikrofon zu benutzen. Damit die anderen Sie sehen können, muss Ihr Web-Browser bzw. die JitsiMeet-App die Erlaubnis haben, die Kamera zu benutzen. Sie können während des Treffens Mikrofon und Kamera jederzeit an- und abschalten.
Bei Desktop-Rechnern benötigt Ihr Web-Browser (Internet Explorer, Safari, Firefox, Chrome usw.) diesen Zugriff; wie Sie ihm diese Erlaubnis geben, können Sie hier nachlesen: Windows 10, MacOS. ACHTUNG: Wenn Sie Mikrofon und/oder Kamera freigeben,, müssen Sie den Browser anschließend eventuell BEENDEN und neu starten. Wenn Sie die Option “Einstellung merken” haben, klicken Sie sie bitte an, dann werden Sie beim nächsten Treffen nicht noch einmal gefragt.
Bei Mobilgeräten braucht die App “Jitsi Meet” den Zugriff auf Mikrofon und Kamera. Hier werden Sie einfach gefragt und können die Geräte direkt freigeben. Sie können die Einstellung nachträglich über die Einstellungen-App ihres Gerätes ändern.
Bildschirm freigeben (Desktop-Rechner): Um Präsentationen vorzuführen, muss der Web-Browser die Erlaubnis haben, auf den „Schreibtisch“ (Bildschirm) Ihres Rechners zuzugreifen. Der Vorgang ist ähnlich wie bei der Freigabe von Mikrophon und Kamera.