Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) hat sein Projekt “Stadt statt A104” vorgestellt. Über das Projekt wurde unter anderem im Leute-Newsletter des Tagesspiegel und in einem etwas seltsamen Beitrag der Berliner Abendschau des rbb berichtet.
Nachtrag 30.6.2022: Dieses Projekt wird auch Thema des Schinkel-Wettberwerbes 2023 des AIV sein.
Nachtrag 15.9.2022: Eine Projektübersicht gibt es inzwischen auch als gedruckte Broschüre, erhältlich z.B. in der Geschäftsstelle des AIV in der Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin.
Das Projekt “Stadt statt A104” formuliert 4 Forderungen:
- Sofortige Stillegung der A104
- Rückbau der Ingenieurbauwerke für die A 104
- Internationaler städtebaulicher Wettbewerb
- Kongress zum Thema Großstadt und neue Mobilität
Die ersten beiden Forderungen umfassen also die Forderungen nach Veränderung, die beiden anderen die Vorgehensweise dazu.
Gefordert wird also, die Ausfahrt Schmargendorf des Stadtrings (A100) komplett zu schließen und die Anbindung an die Konstanzer Straße (Autobahnbrücke über die A100) zu entfernen – es geht also um einen zeimlich radikalen Eingriff in das Konzept für den Kfz-Verkehr in Berlin. Das Konzept greift über den Breitenbachplatz hinaus bis ans östliche Ende der Schildhornstraße und fordert dort den Abriss der Joachim-Tiburtius-Brücke und eine menschenfreundliche Gestaltung des Franz-Amrehn-Platzes (ehem. Schildhornplatz).
Das Projekt zeigt, wie man die frei werdenden Flächen für den Wohnungsbau und das Anlegen von Grünanlagen nutzen könnte.
An dem Projekt ist auch der ehem. Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimman beteiligt, den wir ja auch von seiner Arbeit in unserer BI kennen.
Der AIV hat uns freundlicherweise gestattet, auch seine Pressemitteilungen auf unserer Website zu veröffentlichen:
- Projektvorstellung (PDF des AIV)
- Zusammenfassung der Forderungen und Vorschläge (PDF des AIV)
- Weitere Informationen zur A104 (PDF des AIV)
Und wie steht die BI Breitenbachplatz zu diesem Projekt? Eine “offizielle” Aussage haben wir nicht und brauchen wir erst einmal auch nicht.
Zu begrüßen ist auf jeden Fall, wenn auch weitere Verbände und Interessenten sich mit dem Thema der menschen- statt autogerechten Stadt beschäftigen, und im Konzept des AIV ist ja ein Kernpunkt, quasi eine Voraussetzung, der von uns geforderte Abriss der Brücke und die Schließung des Tunnels (letzteres vorbehaltlich einer tragbaren Lösung für den Verkehr). Ebenso ist der Rückbau der Schildhornstraße von einer hochbelasteten Durchgangsstraße zu einer Verbindung innerhalb des Quartiers auch eines unserer Anliegen, und wir freuen uns, dass der AIV auch unsere BI in seinem Konzept erwähnt. Das “nördliche Ende” des Projektes, nämlich der Abriss der Brücke über den Stadtring A100 und die komplette Schließung der Ausfahrt Schmargendorf, liegt dagegen ein wenig außerhalb unseres eigentlichen Tätigkeitsfeldes, und seine Machbarkeit ist von uns schwer zu beurteilen.
Also unsere Empfehlung: Informieren und verfolgen, wie sich dieses Projekt entwickelt!