Verkehrssenatorin sieht Rückbau-Perspektive

Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) hat sich erstmals zum Thema Breitenbachplatz geäußert. Gegenüber den „Leute“-Newsletter des Tagesspiegel, Ausgabe Charlottenburg-Wilmersdorf, stellte ihr Sprecher Matthias Tang klar: „Die Situation am Breitenbachplatz verdient es, dass man sich über einen Rückbau der Brücke Gedanken macht, damit der Platz lebenswerter wird. Der bauliche Zustand der Brücke ist nicht schlecht. Es gibt also keinen akuten technischen Handlungsbedarf, wohl aber einen stadtgestalterischen.“ Die Umgestaltung müsse sich „in die Reihe weiterer wichtiger Projekte einordnen, nicht alles geht auf einmal“.

Ex-Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann reagierte darauf: „Dass ich das noch erleben darf! Als in die Jahre gekommener ehemaliger Juso des Bezirks Wilmersdorf habe ich in der SPD vergeblich versucht, den zwischen 1969 und 1974 gebauten Autobahnabzweig Wilmersdorf, der wegen der U-Bahn am Breitenbachplatz in Hochlage geführt werden musste, zu verhindern. Die SPD hielt mit Bausenator Schwedler an der Spitze die Stadtautobahnverbindung zur Westtangente für einen Fortschritt. Die Grünen gab es damals zwar noch nicht, aber Proteste einer Bürgerinitiative bei der Verkehrsübergabe durch Schwedlers Nachfolger, Bausenator Ristock, sorgten dafür, dass ein Autobahnteilstück zum ersten Mal ohne Autos eingeweiht werden musste. Der Abriss der Hochstraße ist überfällig und ließe den Breitenbachplatz wieder in seiner ganzen Schönheit erlebbar machen – wenn nicht der Denkmalschutz dazwischen kommt. Das wäre doch mal ein Projekt für Rot-Rot-Grün!“