Wir holen uns den Platz zurück!

Die Initiative Breitenbachplatz stellt sich mit einem Arbeitsausschuss neu auf und wird mit ihren Forderungen und Ideen in nächster Zeit verstärkt an die Öffentlichkeit treten. In einem zweiseitigen Papier hat das Team seine Vorstellungen niedergelegt. Das Motto: Wir holen uns den Platz zurück!

Wortlaut des Manifests (PDF); hier der Text:

Wir holen uns den Platz zurück

Wir holen uns den Platz zurück!

Die Initiative Breitenbachplatz wird aktiv.

Schon seit Jahren wünschen sich die Bürger rund um den Breitenbachplatz, dass der Platz- Charakter wiederhergestellt, die Aufenthaltsqualität verbessert wird, der Verkehr beruhigt und das Läden-Sterben gestoppt wird. Wir alle spüren, dass die Brücke, die das obere Drittel des Platzes abschneidet, den Platz in der Wahrnehmung der Menschen trennt. Wir wollen uns zusammen mit den Bürgern und allen, die hier täglich arbeiten, den Platz wieder zurückholen. Der Mensch muss Vorrang vor dem Verkehrt haben. Dabei denken wir auch an die benachbarten Straßen und Viertel, die zum U-Bahnhof Breitenbachplatz hin orientiert sind. Die Situation darf nicht länger darunter leiden, dass der Platz zu zwei Bezirken gehört.

Wir wollen deshalb wieder verstärkt an die Öffentlichkeit treten und die Politik in die Pflicht nehmen. Wir planen für den 19. Juni 2018 eine Anwohnerversammlung und wollen nach den Sommerferien auf dem Platz selbst zusammen mit Gastronomie und Gewerbe einen Tag der Begegnung gestalten, um mit allen Menschen rund um den Platz in den offenen Dialog zu treten.

Unsere Vorstellungen

1. Zielvorstellung ist weiterhin der Abriss der Brücke und die völlige Neugestaltung des Areals und der Straßenführung Breitenbachplatz-Schildhornstraße. Nachdem sich die meisten Parteien mehr oder weniger deutlich für einen perspektivischen Rückbau ausgesprochen haben, sollten jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. Das bedeutet, noch in dieser Wahlperiode eine konkrete Planung und zum Ende der Wahlperiode auch bereits verbindliche, irreversible Schritte einzuleiten. Die Bürgerinitiative arbeitet an eigenen Vorschlägen, wie die zukünftige Gestaltung aussehen könnte*.

2. Bis zu einer Neugestaltung sollte auf jeden Fall so schnell wie möglich die Verkehrssituation verbessert werden:

– Fahrradstreifen (auf der Fahrbahn) und Tempo 30 auf der gesamten Schildhornstraße. Ziel ist, den überörtlichen Verkehr immer mehr davon abzubringen, die Schildhornstraße als Abkürzung zu nutzen und stattdessen die A 100 bis Schöneberger Kreuz und dann die A 103 zu nutzen. Dies könnte kurzfristig geschehen, der Effekt auf Lärm- und Abgasbelastung wäre schnell da.

– Tempo 30 rund um den Breitenbachplatz und weitere Maßnahmen der Streckenführung, die ein Rasen verhindern. Der Platz soll für Fußgänger vom Durchgang Brentanostraße auf den Platz ohne Gefahr erreichbar sein, eventuell auch mit einem Zebrastreifen. Außerdem: Zebrastreifen am Schnittpunkt Breitenbachplatz/Schorlemerallee.

3. Grundlegende gärtnerische Neugestaltung des Platz-Innenbereichs. Das Gestrüpp muss weg, die historische Flieder-Bepflanzung wiederhergestellt werden. Neben den Möglichkeiten, Marktstände aufzustellen, könnte ein kleiner Boule-Platz angelegt werden. Die versprochene Verlegung von Strom- und Wasseranschlüssen darf nicht weiter auf private Betreiber geschoben werden, denn es ist ein öffentlicher Platz des Bezirks Steglitz- Zehlendorf. Neben den gut besuchten und zunehmend qualitativ besseren Sonntagsmärkten sollte ein Wochenmarkt angestrebt werden. Zum Beispiel ein Regional- und Biomarkt.

4. Wenn sich die Aufenthaltsqualität verbessert, könnte auch die desolate Entwicklung bei den Gewerberäumen rund um den Platz umgekehrt werden. Vor allem das Bezirksamt für Wirtschaft in Steglitz-Zehlendorf ist aufgefordert, sich um die Entwicklung zu kümmern. Im

Prinzip ist nichts gegen die Schwerpunkte Gesundheit und Gastronomie einzuwenden, es müssen aber auch wieder Geschäfte mit Laufkundschaft her. Der Rüdesheimer Platz kann Vorbild sein.

5. Die Initiative hat nicht nur den Breitenbachplatz selbst im Blick sondern auch die Seitenstraßen. Das gilt zum Beispiel für

– die Bugge- und Brentanostraße, die zunehmend als Ausweichstrecken genutzt werden; hier ist eine intelligente Verkehrsführung nötig.

– den Südwestkorso, der eine Verkehrsberuhigung und Zebrastreifen braucht, damit sich Fußgänger sicher bewegen können,

– die Kreuzungssituation Südwestkorso-Dillenburger Straße. Der grüne Rechtspfeil gefährdet Fußgänger aber auch andere Verkehrsteilnehmer und sollte so schnell wie möglich entfernt werden. (Es gab bereits Unfälle.)

– die Kreuznacher Straße, die zunehmend als Schleichweg benutzt wird.

6. Die Initiative Breitenbachplatz strebt eine enge Kooperation mit dem Verein Künstlerkolonie an. Wir werden die zum Teil schon bestehenden Kontakte zu allen, die rund um den Platz tätig sind, ausbauen. Das gilt zum Beispiel für die medizinischen Angebote und die Gastronomie. Außerdem besteht Kontakt zu Bürgerinitiative Bundesplatz zum Zweck des Erfahrungsaustausches. Wir fühlen uns durch die Anordnung von Tempo 30 auf dem Bundesplatz ermutigt.

*) Überlegungen zur Neugestaltung nach Abriss:

Wenn die Brückenkonstruktion entfernt wird, steht eine sehr große Fläche zur Neugestaltung zur Verfügung. Wir schlagen vor, den Verkehr aus der Schlange herunter zu führen (Gegenrichtung entsprechend) und die Brücke zunächst nur bis Höhe Lentzeallee/Schlangenbader Straße abzureißen. Auf der verbleibenden Fläche könnte eine Grün- und Spielanlage entstehen, für die ein Zugang entweder von der Seite oder von unten (Wendeltreppe) geschaffen werden könnte. Die Autowerkstatt könnte bleiben. Ostwärts werden nun die Fahrbahnen entsprechend der Situation vor 1978 zusammengeführt. Auf den verbleibenden Flächen könnten z. B. umgrünte Parktaschen entstehen, ein Missbrauch des Parkraums durch Nicht-Anwohner vermieden werden. Grundsätzlich sollen keine Parkplätze für die Anwohner und Besucher entfallen. Um den Platz-Zusammenhang wiederherzustellen, soll neben dem jetzigen „Piazza Michelangelo“ und zwischen Grieneisen und den Kolonnaden der Künstlerkolonie jeweils ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen.

Arbeitsausschuss der Initiative Breitenbachplatz

Angelika Biermann, Karin-Anna Gschwind, Ernst Karbe, Oliver Kraatz, Manfred Maurenbrecher, Klaus Portz, Dr. Petra Rosenbaum, Dr. Petra Schuck-Wersig u. a.

Sprecher: Ulrich Rosenbaum
www.breitenbachplatz.de