Die FDP schreibt in ihrem Bezirkswahlprgramm:
Verkehr in Steglitz endlich neu denken
Unser Steglitz ist ein beliebter Ort zum Wohnen und Leben und dies zu Recht. Schöne Altberliner Wohnungen in grünen Straßen mit guter Infrastruktur direkt vor der Haustür.
Steglitz ist aber auch überörtliche Einkaufsgegend und innerstädtische Transitstrecke. Dies gilt besonders für den Bereich um Schloßstraße und Schildhornstraße, die Durchgangsstrecke aus/nach Potsdam und via Lankwitz gen Mariendorf ist.
Die Schildhornstraße zwischen Breitenbachplatz und Bierpinsel ist dabei ein besonderes Phänomen, denn hier werden faktisch zwei Autobahnstrecken durch eine radarüberwachte Tempo-30-Zone verbunden.
Politik und Verwaltung sind hier auf halbem Weg steckengeblieben. Die ursprüngliche Idee einer Schnellstraßenverbindung zwischen A 103 und A 104 fiel dem Ende des Wahns von der autogerechten Stadt aus den Siebzigern durch Nichtumsetzung zum Opfer.
Der Verzicht auf eine Schnellstraße durch die Schildhornstraße und den damit verbundenen Abriss der Randbebauung verminderte den Verkehrsfluss damals ebenso wenig wie heute Tempolimit, Blitzer und Rotphasen.
Das Ergebnis ist, dass trotz oder wegen korrigierender Maßnahmen, die Luftbelastung sehr hoch und die Lebensqualität eher gering ist.
Eine wirkliche Lösung bieten die Parteien im Bezirksamt bisher weder den Anwohnern noch den Autofahrern und die Varianten sind auch alle jeweils nicht optimal. Ein Zurück zur Ursprungsidee, d.h. Fortsetzung der Brücke vom Breitenbachplatz zum Bierpinsel um den Verkehrsfluss zu erleichtern – ist ebenso keine akzeptable Variante wie eine immer weitere Senkung der Durchflussgeschwindigkeit oder der (unbezahlbare) Bau eines Tunnels zwischen A 103 und A 104 – der zudem an fehlender Tiefe wegen eines Hauptabwasserrohres scheitern würde..
Die Freien Demokraten Steglitz-Zehlendorf haben sich nach intensiver Diskussion für eine steuernde Teillösung entschieden und in ihr Kommunalwahlprogramm für 2016 aufgenommen:
Wir wollen den Durchgangsverkehr vom Stadtring nach Lankwitz konsequent über das Kreuz Schöneberg leiten und dazu die A 104 verkürzen, indem die Brücke über den Breitenbachplatz abgerissen wird und damit direkt hinter der Überbauung und damit noch vor dem Platz endet.
Damit wäre die Schildhornstraße für den Durchgangsverkehr in Richtung Lankwitz unattraktiver, vor allem wenn weitere verkehrsleitende Maßnahmen hinzukommen.
Dies hat zudem große städtebauliche Vorteile, da der Platz wieder zum Platz wird und greift insofern die Forderung der Anwohnerschaft auf.
Auch der reine Durchgangsverkehr der Schloßstraße muss ebenso über die A 103 fließen wie die A 103 künftig konsequent den Querverkehr über die Schildhornstraße aufnimmt.
In Sachen „Verkehrslenkung“ und „geeignete Ampelschaltungen“ sollte man jedoch von den bisherigen Fehlern rund um den Kreisel lernen, denn dort bleibt in Sachen „Durchgangsverkehr auf die BAB leiten statt in die Einkaufsmeile“ noch viel zu tun.
Der Breitenbachplatz war früher ein Anziehungspunkt im Südwesten Berlins. Aber der Platz wurde in den siebziger Jahren durch den Brückenbau grundsätzlich verändert und niemand ist seitdem damit zufrieden.
Denn der Platz wird längst nicht mehr als Platz wahrgenommen, sondern nur als eine große Verkehrsinsel. Das liegt an der verunglückten Gestaltung des Betonriegels und daran, dass er eigentlich kaum gefahrlos erreichbar ist.
Muss das so bleiben? Nein, sagt die FDP Steglitz-Zehlendorf.
Unser Ziel ist, dass die hässliche Autobahnbrücke baldmöglichst abgerissen wird. So lange hierfür noch eine Mehrheit in Bezirk und Land fehlt, sollte man den Beton zumindest in Eigeninitiative begrünen, um ihm etwas von seiner Hässlichkeit zu nehmen und mehr Lebensqualität zu erreichen. Auf das bezirkliche Grünflächenamt sollte man dabei lieber nicht rechnen, sondern eher auf Urban gardening. Eigeninitiative statt Staatshörigkeit.
Nun gilt es für eine solche Lösung umfassend zu werben, denn schließlich ist der Platz gemeinsamer Teil von Steglitz-Zehlendorf wie von Wilmersdorf, so dass mehr als ein Bezirksamt von neuen Ideen zu überzeugen ist.
Der FDP ist bewusst, dass die noch keine umfassende Lösung ist, aber ein erster Schritt, um Wohnqualität und Durchgangsverkehr etwas besser zu versöhnen.
Ein neuer Ansatz, den andere Parteien scheuen. Zu Lasten von Anwohnern und Autofahrern gleichermaßen.
Nur mit der FDP gibt es Mut statt Stillstand.